Vergleichsformatfür das „Journal Supervision“
In der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia wird das Arbeitstier als „ein Nutztier zum Verrichten von ziehenden Transportarbeiten“ beschrieben. Ist damit jedes Arbeitstier gleich ein Esel? Überhaupt nicht, wie ein kleiner Blick über den Tellerrand zeigt.
Joseph „Ich kenne kein Weekend“ Beuys
„Es ist vollkommen egal, in welchem Beruf man sich verschleißt, aber verschleißen muss man sich. Man muss sich zu Asche verbrennen. Sonst hat es keinen Zweck.“ Das hat Joseph Beuys nicht nur gesagt, sondern auch gelebt.
Als Mensch und Künstler geht Beuys bis an seine körperlichen und mentalen Grenzen – und oft darüber hinaus. Mit nur 65 Jahren stirbt er, konsequenterweise, mitten in der Arbeit, im Atelier in Düsseldorf. Zum Lohn gilt Beuys nicht nur als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Idee, moderne gesellschaftliche Probleme mit dem Künstlerblick zu sehen und anzugehen, inspiriert bis heute.
Das Beuys-Werk ist bleibend und in jeder Beziehung groß: Umfang, Radikalität, Relevanz, Einmisch-Faktor. Sein erweiterter Kunstbegriff („Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten. Da, wo er seine Fähigkeiten entfaltet, ist er Künstler.“) macht auf plakative Art und Weise deutlich, dass ihm die Arbeit als bildender Künstler im ursprünglichen Sinne zu wenig war.
Reden, stören, emotionalisieren, korrigieren, verbessern. Ein Arbeitstier, das mit aller Kraft und 24/7 nach der Alternative suchte. Das auch Bäume gepflanzt und Gesellschaftspolitik gemacht hat.
Der Flandrien
Der Radsport ist in vielerlei Hinsicht ein intensiver Sport. Manche nennen ihn literarisch, andere episch. Für den französischen Schriftsteller und Radsportliebhaber Paul Fournel ist er „die Schule des Windes“.
Zuletzt hauptsächlich durch spektakuläre Doping-Skandale aufgefallen, vergisst man, dass es nicht nur die sprichwörtlichen „rollenden Apotheken“ gab (und vielleicht noch gibt), sondern auch die vornehmlich reinen Trainings- also Arbeitstiere.
Karel Van Wijnendaele, Initiator der „Flandern-Rundfahrt“ (eines der fünf so genannten Radsport-Monumente), gilt als derjenige, der den „Flandrien“ als Radfahr-Charakter erfand.
Der belgische Journalist definierte – und kommunizierte – den „Flandrien“ als Fahrer, der härter als alle anderen ist. Der mehr Willenskraft, mehr Beinschmerz-Toleranz hat als der Rest. Als echter „Flandrien“ ging dabei definitiv nur durch, wer aus den rauen Regionen in Ost- oder Westflandern stammte. Fahrern aus anderen Gebieten fehlte naturgemäß die Härte, die Arbeitswut, die Leidensfähigkeit, war sich Van Wijnendaele sicher.
Als besonders legendärer „Flandrien“ ging Rik Van Looy in die Radsportgeschichte ein. Er gewann als erster Fahrer gleich alle fünf „Radsportmonumente“. Wofür das rollende Arbeitstier noch heute von der interkontinentalen Radsportgemeinde verehrt wird.
Die Honigbiene
Wenn Sie das nächste Mal etwas summen hören: Keine Panik, die will nur arbeiten.
Weltweit erwirtschaften Honigbiene & Co. zirka 153 Milliarden Euro. Klein, aber big business. Allein in Deutschland erarbeitet das fleißige Volk um die 4 Milliarden Euro. Das macht die Honigbiene, rein ökonomisch gesehen, nach Rind und Schwein zum drittwichtigsten Arbeitstier (unter den Tieren).
Und die Honigbiene hat auch noch Spaß dabei. Der schöne, gleichmäßige Summton und das bedachte Herumfliegen beim Blütenbesuch gelten als deutliche Zeichen guter Laune.
(Traurig dagegen die Tatsache, dass in den letzten Jahren ein regelrechtes Bienensterben („Völkerkollaps“) eingesetzt hat. Schuld daran sind nach Stand der Forschung unter anderem verschiedene Viren, Pilze, Milben – und der Mensch und seine Pestizide.)
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